Ausgabe 06/ 2000
Heidnischer Brauch am längsten Tag
In manchen Gegenden wird er noch gepflegt, der Brauch am Vorabend des Johannistages (24. Juni) Sonnwendfeuer zu entzünden. War es zunächst ein heidnischer Brauch bei keltischen, germanischen und slawischen Stämmen den längsten Tag zur Sommersonnenwende durch große Festlichkeiten zu begehen, so belegte später die Kirche diesen Lichttag, der im Jahreskreis der Geburt des Herrn „gegenüberliegt“ (24. Juni – 24. Dezember), indem sie ihn symbolisch dem Johannes weihte, der Jesus im Jordan getauft hatte.
Traditionell werden dieser bedeutungsvollen Nacht Wunderkräfte zugeschrieben. So soll etwa ein in der Johannisnacht eingenommenes Bad heilende Wirkung haben. Tatsächlich heilkräftig ist das Johanniskraut, das um den 24. Juni herum blüht und Abhilfe bei depressiven Verstimmungen schafft.