Ausgabe 10/ 2001

Schule hat begonnen: Kinder als Radfahrer sehr gefährdet

Sobald der Nachwuchs das Gehen erlernt hat, werden Eltern schon mit dem Wunsch nach einem Fahrrad konfrontiert. So verständlich dieses Bedürfnis ist, Kinder sollten dennoch nicht vor dem siebten Lebensjahr ein Fahrrad bekommen. Diese Empfehlung gibt der “Deutsche Verkehrssicherheitsrat” (Bonn). Der Grund: Kinder haben bis zum Einschulalter einen stark eingeengten Blickwinkel. Sie sehen etwa ein Drittel weniger als Erwachsene. Außerdem können sie ihre Aufmerksamkeit noch nicht beliebig teilen, zum Beispiel Unwesentliches vom Wesentlichen trennen. Wegen der eingeschränkten Wahrnehmung und der fehlenden Verkehrserfahrung sind radfahrende Kinder sehr oft in Unfälle verwickelt. So verunglückten 1997 insgesamt mehr als 17.000 Kinder mit dem Fahrrad, davon wurden 4.000 schwer verletzt, 66 Unfälle verliefen tödlich.
Wenn der Nachwuchs mit sieben Jahren ein Fahrrad erhält, sollten die Eltern unbedingt darauf achten, dass nur mit Helm gefahren wird. Der Helm verhindert zwar keine Unfälle, kann aber zumindest vor schwerwiegenden Kopfverletzungen schützen. Ganz wichtig ist es dann, dass das Kind Schritt für Schritt mit allen wesentlichen Verkehrsregeln vertraut gemacht wird. Über Wochen hinweg sollten die Eltern hierzu ihren Nachwuchs nie unbegleitet Fahrrad fahren lassen. Das gilt insbesondere auch für den Weg zu Schule, wo noch der Zeitdruck hinzu kommt. Aus Sicherheitsgründen ist es ohnehin ratsamer, dass die Kinder für den Schulweg den Schulbus oder den Linienbus nutzen. Denn ein großer Prozentanteil der Fahrradunfälle ereignet sich auf dem Weg zur Schule. Das Unfallrisiko liegt bei der Busfahrt hingegen im Vergleich zum Fahrrad nahezu bei Null.