Ausgabe 11/ 2002
Brauchtum: St. Martin ist ein guter Mann
Wenn am 11. November wieder überall Kinder mit ihren selbstgebastelten Laternen hinter dem “Heiligen Martin” auf seinem Pferd herlaufen, Martinslieder singen und miterleben wie der Martin seinen Mantel mit dem armen Bettler teilt, dann denkt kaum einer daran, dass mit diesem Festtag früher die weihnachtliche Fastenzeit begann.
Denn genau wie vor Ostern gab es auch vor Weihnachten eine vierzigtägige Vorbereitungs- und Bußzeit. Da wurde vorher natürlich noch einmal kräftig gefeiert, getrunken und gegessen. Außerdem erhielt an diesem Tag das Gesinde seinen Lohn und konnte sich eine neue Stelle suchen.
Die “Martinsgans” erhielt ihre “Ehre” übrigens aufgrund einer Legende: Der Heilige Martin wollte nämlich nicht zum Bischof gewählt werden und versteckte sich deshalb in einem Gänsestall. Aber die Gänse konnten natürlich ihren Schnabel nicht halten und verrieten das Versteck des Heiligen, der somit doch zum Bischof gewählt wurde.