Ausgabe 01/ 2005
Niedrigste Geburtenrate in der EU
Deutschland hat neben Slowenien die niedrigste Geburtenrate in Europa, gleichzeitig aber den zweithöchsten Seniorenanteil. Im Jahr 2003 kamen auf 1.000 Einwohner durchschnittlich 8,7 Geburten, wie der Vizepräsident des Statistischen Bundesamts, Walter Radermacher, laut AFP in Berlin sagte.
Im Spitzenreiterland Irland wurden 15,4 Kinder auf 1.000 Einwohner geboren. Während die Geburten zurückgehen, wird die deutsche Bevölkerung im Durchschnitt immer älter: 18% der deutschen Bevölkerung sind 65 Jahre oder älter. Auch bei der Zuwanderung lag Deutschland 2003 mit 1,8 Einwanderern auf 1.000 Einwohner weit unter dem Durchschnitt von 4,3 in den alten EU-Ländern. Die Einwohnerzahl in Deutschland stagnierte den Angaben zufolge im vergangenen Jahr bei 82,5 Mio. Einwohnern, weil das Geburtendefizit von der Zuwanderung ausgeglichen wurde.
Wie aus dem Statistischen Jahrbuch 2004 weiter hervorgeht, gibt es gleichfalls immer weniger deutsche Haushalte mit Kindern: Demnach ist die Zahl der Eltern-Kind-Gemeinschaften in Deutschland seit 1996 um 3,7% geschrumpft und lag im Mai 2003 bei 9,1 Millionen. Dabei ist dieser Rückgang ausschließlich in Ostdeutschland zu verzeichnen (minus 20%), während die Zahl der Eltern-Kind-Gemeinschaften in Westdeutschland um knapp 1 % stieg. 79% der Kinder unter 18 Jahren wachsen bei Ehepaaren auf; etwas weniger als 15% bei Alleinerziehenden. In den alten wie in den neuen Bundesländern lebt mehr als ein Drittel der Menschen allein.