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Ausgabe 07/ 2006

Vorsicht, Falle!

Raffinierte Ganoven haben sich auf den Betrug an Senioren spezialisiert

Einen aktuellen Anlass in unserer Genossenschaft möchten wir dazu benutzen, Sie vor Trickdieben zu warnen, die die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft gerade unserer älteren Mitglieder schamlos ausnutzen.

So geschah es im Mai, dass eine bei der Gartenstadt-Genossenschaft wohnende Seniorin auf das Läuten Unbekannter an der Hauseingangstür, mittels des elektrischen Türöffners diesen Personen Zutritt zum Haus verschaffte, ohne zuvor über die vorhandene Haussprechanlage nähere Auskünfte einzuholen. Kurz darauf stand eine Frau mittleren Alters in Begleitung eines ca. 10-12 jährigen Jungen vor ihrer Wohnungstür. Ganz aufgeregt bat diese Frau um einen Zettel, weil sie angeblich für eine Bekannte im Nachbarhaus eine Nachricht hinterlassen wollte. Ohne Argwohn ließ daraufhin unser Mitglied beide in die Wohnung eintreten. Unter dem Vorwand zur Toilette gehen zu wollen, durchstöberte der Junge die Wohnung und nahm einen in der Diele offen liegenden Geldbeutel mit ca. 70 Euro an sich. Unser Mitglied merkte den Diebstahl erst, als die Täter das Haus schon verlassen hatten und rief daraufhin die Polizei.

Die Polizei warnt:

Trickdiebe spezialisieren sich darauf, ältere Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen. „Vor allem allein Lebende ab dem 75. Lebensjahr sind gefährdet", so eine Mitteilung der Kriminalpolizei in München. Allein in der bayerischen Landeshauptstadt ist die Zahl solcher Delikte innerhalb eines Jahres um etwa 50 Prozent gestiegen - ein Trend, der bundesweit gilt.

Die Diebe setzen vor allem auf die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft der Senioren. Sie präsentieren sich freundlich und verständnisvoll, so dass sich selbst vorsichtige Menschen leicht um den Finger wickeln lassen. „Viele Opfer", so die Polizei, „waren vor der Tat überzeugt, dass sie einen Trickdieb sofort durchschauen würden. Sie fallen aus allen Wolken, wie geschickt die Täter vorgehen."
Falscher Enkel: Nett und pleite

Zunehmend organisieren sich die Diebe in Banden, die ihre Beutezüge bis ins Detail planen und ihre Opfer gezielt auswählen und ausspionieren. Die wohl gerissenste Masche ist der „Enkel-" oder auch „Neffen-Trick".

Dabei sitzt irgendwo in Deutschland ein Betrüger und wertet am Computer leicht zugängliche Namenslisten aus. Vornamen wie Ilse oder Hildegard, die aus der Mode gekommen sind, deuten ihm an, dass es sich um einen älteren Menschen handelt. Solche Einträge werden systematisch abtelefoniert. Der Täter erzählt charmant und sagt Sätze wie: „Erinnerst du dich nicht mehr an mich?" Wenn jemand darauf reagiert und den Namen eines Enkels oder Neffen nennt („Ach du bist's, der Otto"), muss der Betrüger nur noch „Ja" sagen, und der Kontakt ist hergestellt.

Hat der Täter das Vertrauen des Opfers gewonnen, heischt er Mitleid: Es laufe nicht gut für ihn. Er brauche dringend Geld. Der Dieb muss nur oft genug telefonieren, dann findet er jemanden, der bereit ist, zu einem bestimmten Termin zur Bank zu gehen. Während dieser Zeit beobachten Komplizen das Opfer. Ist das Geld zu Hause, erfolgt ein weiterer Anruf: Dem Neffen sei etwas dazwischen gekommen, er könne die Barschaft nicht selbst abholen. Statt seiner klingle gleich ein guter Freund - natürlich einer der Mittäter.

Rund zehn Millionen Euro haben Trickbetrüger binnen eines Jahres deutschlandweit mit diesem Trick erbeutet.

Sofort die Polizei verständigen

Um die Täter dingfest zu machen, ist die Polizei darauf angewiesen, dass erfolgreiche, aber auch fehlgeschlagene Betrügereien sofort gemeldet werden. Viel zu oft bleiben die Diebe ungeschoren. Sie profitieren davon, dass sich ältere Menschen häufig scheuen, die Polizei einzuschalten - weil sie sich schämen, wenn sie bestohlen wurden, oder weil sie die Beamten nicht mit einem vagen Verdacht belästigen wollen. „Dabei", so die Polizei, „rücken wir lieber einmal zu viel aus als einmal zu wenig."

Opferschutz-Experten verweisen darauf, dass Kriminelle in diesen Fällen die Schwächen des Alters ausnutzen. Die Opfer sind einsam und einer netten Geste gegenüber aufgeschlossen. Sie reagieren langsam, wenn sich jemand Zutritt zur Wohnung verschafft. Und während die älteren Herrschaften höflich ein Glas Wasser holen, haben die Täter genügend Zeit, die Zimmer zu durchsuchen.

Die häufigsten Tricks


  • Der hilfsbereite Mensch, der die Tasche trägt und dann zur Toilette will oder um ein Glas Wasser bittet.

  • Der Handwerker, der in der Wohnung etwas kontrollieren muss.

  • Ein Polizist oder ein Behördenmitarbeiter, der Sie bittet, etwas nachzuschauen - zum Beispiel, ob Sie bestohlen wurden.

  • Ein Bankangestellter, der Sie zu Hause aufsucht und zum Beispiel vor Falschgeld schützen will.

  • Angebliche Freunde und Bekannte von Familienmitgliedern, die aus der Versenkung auftauchen (siehe auch den „Enkel- oder Neffen-Trick", der im Text oben beschrieben wird).

  • Personen, die Geschenke, Blumen oder Post für Nachbarn abgeben oder Papier und Stift für eine Nachricht benötigen.

  • Schwangere oder Kranke, die um ein Glas Wasser bitten.

  • Die Krankenschwester, die Hilfe anbietet oder selbst um einen Gefallen bittet.

  • Der fliegende Händler, der ein günstiges Angebot unterbreiten will.


„Ist die Wohnungstür erst einmal offen, haben die Senioren verloren," warnt die Polizei. Die Betrüger arbeiten so schnell und unauffällig, dass die Geschädigten den Diebstahl manchmal erst Tage später bemerken. Das eigentliche Problem ist der Verlust an Vertrauen in sich und die Welt, den so ein Vorfall bei älteren Menschen auslöst. Die Wohnung, bis dahin Garant für Unabhängigkeit, erscheint plötzlich unsicher und angreifbar. Der Glaube an die eigene Urteilsfähigkeit ist untergraben, und die Kontakte zur Außenwelt reißen ab, weil viele danach gar nicht mehr aus dem Haus gehen wollen. Mit der Aufklärungskampagne hofft die Polizei, dem Gefühl der Machtlosigkeit entgegenzutreten. Die Sicherheitsmaßnahmen sind einfach: Keine Fremden einlassen, lieber etwas reserviert bleiben. Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit.

So schützen Sie sich vor dreisten Trickdieben

  • Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Das gilt auch, wenn der Anlass des Besuchs zunächst nicht ungewöhnlich erscheint. Bedenken Sie: Ein Stromableser kommt nie, ohne dass der Termin von der Ablesefirma per Aushang angekündigt wurde. Auch ein Spendensammler muss nicht in die Wohnung.

  • Lassen Sie sich nicht durch Dringlichkeit überrumpeln. Wünscht zum Beispiel ein Handwerker Einlass, sollten Sie Ihn warten lassen, bis Sie beim Hausmeister oder Nachbarn gefragt haben, ob die Firma beauftragt wurde.

  • Lassen Sie sich den Dienstausweis zeigen, und rufen Sie die zuständige Stelle an. Verlassen Sie sich nicht auf Rufnummern, die Ihnen der Unbekannte mitteilt, sondern schlagen Sie die Nummer des Amts oder der Firma selbst im Telefonbuch nach.

  • Überprüfen Sie angekündigte Besuche von Unbekannten. Meldet sich zum Beispiel ein Telekom-Mitarbeiter bei Ihnen, um einen Besuch zu vereinbaren, sollten Sie seine Angaben mit Kontrollanrufen prüfen. Schließen Sie Ihre Wohnungstür, solange Sie etwas erledigen. Trickdiebe nutzen sonst die Gelegenheit, um in die Wohnung zu schlüpfen oder einen Komplizen einzuschmuggeln.

  • Bewahren Sie keine größeren Geldbeträge oder wertvollen Schmuck zu Hause auf.

  • Wenn Sie im Zweifel sind, wählen Sie den Polizeinotruf: 110.