Gartenstadt-Genossenschaft Mannheim eG
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vom 27.3.2024 10:10 Uhr

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      1 Zimmer, Küche, Bad, Balkon, 1.OG mitte, 41.11m2
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    • Vogelstang:
      2 Zimmer, Küche, Dusche, Loggia, Aufzug, 9.OG mitte links, 59.56m2
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    • Vogelstang:
      2 Zimmer, Küche, Bad, Loggia, 3.OG links, 72.69m2
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    • Waldhof-Ost:
      2 Zimmer, Küche, Bad, sep.WC, Loggia, Tiefgarage, 2.OG mitte, 70.58m2
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Ausgabe 02/ 2000

WALTER PAHL: 90 Jahre Gartenstadt-Genossenschaft
- II. Erste Bauvorhaben / Weltkrieg 1914 - 1918

Trotz großem Bedarf an Wohnungen und zufriedenstellendem Zuwachs an Mitgliedern und Einlagen, reichten die Mittel für eine verstärkte Bautätigkeit nicht aus. Die Mitglieder wurden daher gebeten, einen zweiten Anteil mit 200 M und bei größeren Wohnungen weitere Geschäftsanteile zu übernehmen sowie fleißig ihre Spareinlagen zu erhöhen. Immerhin, Ende 1913 waren die Spareinlagen auf 45.769 M und die Geschäftsguthaben auf 113.480 M gewachsen. Um die Bautätigkeit nicht unterbrechen zu müssen und eher forcieren zu können, stellte uns die Stadt Mannheim ein Darlehen von 150.000 M zur Verfügung. Auch zwei namhafte Persönlichkeiten des Aufsichtsrats halfen mit 45.000 M ein Stück weiter. Das Haus Waldstraße 21 wurde mit Mitteln des Konsumvereins Mannheim erstellt und an diesen der erste Laden in der Gartenstadt vermietet. Am heutigen Freyaplatz und links der Strasse Langer Schlag standen noch die Kiefernbäume des Käfertaler Waldes, unter denen die Kinder spielten und die Hausfrauen ihre Wäscheleinen aufhängten. Diese Idylle und Ruhe kann man sich heute kaum mehr vorstellen.
Einer Einladung, die Gartenstadt und ihre Häuser zu besichtigen, folgten damals Tausende Mannheimer. Auch aus dem Ausland und aus dem ganzen Reich kamen Architekten und am Genossenschaftsgedanken interessierte Besucher, die sich sehr lobend über diese bahnbrechende Tätigkeit aussprachen. Das erhobene „Eintrittsgeld von 20 Pfennigen für die Person deckte die Ausgaben reichlich“ wird in der Chronik berichtet. Die Zahl der Mitglieder wuchs daraufhin auf 492 mit 728 Anteilen an.
 
Am 11. Mai 1914 besuchte der Landesfürst S.K.H. Großherzog Friedrich II. die festlich geschmückte Gartenstadt. Nach einem Rundgang und Besichtigung verschiedener Haustypen war der Gast „sichtlich erfreut und stellte unter mehrmaliger warmer
 
Anerkennung einen weiteren Besuch in Aussicht“ (Bericht 1914). Daraus wurde aber nichts. Mit dem Bau des Westrings war gerade begonnen worden, da kam überraschend die Mobilmachung, der erste Weltkrieg begann und schon im August waren 41 Mitglieder aus der Gartenstadt zu den Waffen gerufen. Als eines der ersten Kriegsopfer ist Dr. Ludwig Frank zu nennen, der schon am 3. September 1914 im Elsaß den Tod fand. Ende 1914 waren 174 Familien in der Gartenstadt wohnhaft. Für viele bedeutete der Krieg, trotz staatlicher jedoch ungenügender Unterstützung, eine fast unüberwindliche große Not. Die Genossenschaft versuchte mit Mietnachlässen bis zu 30 % zu helfen. Eine Sammlung für besonders hart betroffene Familien wurde zu weiteren Beihilfen verwendet. Aus einer großzügigen Spende eines Förderers, der namentlich nicht genannt werden wollte, wurden die Kinder der Soldaten zu Weihnachten mit warmer Winterkleidung beschert. Diese Weihnachtsfeiern wurden im Krieg noch mehrmals wiederholt.
Um die laufenden Bauvorhaben fertigstellen zu können, wurden durch ein Aufsichtsratsmitglied nochmals und durch eine Mannheimer Industriefirma ein Darlehen zur Verfügung gestellt. Die Darlehen sollten nach Friedensschluß zurückbezahlt werden. Die Landesversicherungsanstalt, die uns Darlehen in Aussicht gestellt hatte, konnte wegen der geringeren Einnahmen und höheren Inanspruchnahmen nämlich keine Auszahlungen mehr vornehmen. Nur mit größten Schwierigkeiten kam man damals über die Runden und mußte nicht „Neubauruinen“ stehen lassen.
 
Die Gärten, selbst die Vorgärten, wurden mit Kartoffeln oder Gemüse bebaut. Sie leisteten für die Familien in der Kriegsnot eine sehr wertvolle Hilfe. Das noch nicht bebaute Gelände wurde zudem als „Ackerland“ zur Verfügung gestellt und trug ebenfalls zur Versorgung der Mitglieder bei. Düngemittel, Pflanzen und Saatgut wurden von der Genossenschaft beschafft. Die mögliche Tierhaltung, hauptsächlich Hühner und Hasen, aber gelegentlich auch Schweine und Ziegen trugen dazu bei, dass es den Gartenstädtern weit besser ging als den Bewohnern in der Kernstadt. Sie konnten sich zu einem gewissen Teil selbst versorgen und waren sich dessen auch voll bewußt.
 
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