Ausgabe 11/ 2000

WALTER PAHL: 90 Jahre Gartenstadt-Genossenschaft
XI. Bestandspflege und Modernisierung

Nicht beziffern lassen sich die individuellen Verbesserungen, die unsere Mitglieder in den Wohnungen vorgenommen haben. Vor allem in den älteren Einfamilienhäusern erreichen solche Aufwendungen oft einige Tausend Mark. Die meisten Bewohner aber wissen, dass sie alle Modernisierungen für sich und ihre Familien leisten, um ein noch schöneres Wohnen (wie im eigenen Haus) zu bekommen. Nur wenige meinen, es sei dies zum Vorteil der Genossenschaft. Natürlich heben solche Mitgliederleistungen den allgemeinen Zustand der Gebäude. Doch wirkt sich dies für die Genossenschaft weder in der Bilanz noch in den Mieteingängen aus. Dennoch begrüßen wir selbstverständlich die Aktivitäten der initiativen Mitglieder sehr. Sie sehen am eigenen Geldbeutel, wieviel man in ein Haus investieren kann, ohne dass dies nach außen groß auffällt. Auch die Mitglieder, die ein Eigentum erwerben konnten, stellen fest, dass der laufende Aufwand für den Erhalt eines Hauses oftmals höher ist, als die gewohnte bisherige Miete.
Pflege des Bestandes und laufende Anpassung an steigende Komfortwünsche sind trotz steigender Kosten eine Daueraufgabe für uns, die keineswegs vernachlässigt werden darf. Es gibt, auch in Mannheim, viele Gebäude, die durch mangelnde Instandhaltung auffallen und deshalb eines Tages mit erhöhtem Aufwand restauriert werden müssen. Am augenfälligsten war die über Jahrzehnte unterlassene Pflege der Gebäude, bis hin zum Verfall und eine Abbruchnotwendigkeit, in den neuen Ländern zu sehen. Aber auch bei uns gab und gibt es Beispiele, wo die Frage des Abbruchs akut geworden ist.
 
Davon, dass die Gartenstadt-Genossenschaft die Notwendigkeit eines hohen Pflegezustands der Häuser ernst nimmt und damit langfristig den Bestand sichert, können sich die Mitglieder in allen unseren Siedlungen überzeugen. Wir haben kein Haus das sich „verstecken“ müßte. Die Besucher der Genossenschaft aus nah und fern, aber auch die Gäste der Mitglieder äußern sich zu unserer Freude stets positiv über die Schönheit der „Gartenstadt“. Es sind selbstverständlich damit alle unserer Gemeinschaft gehörenden Gebäude und Anlagen gemeint. Solches Lob wollen wir uns auch in der Zukunft erhalten und bitten daher die Mitglieder ihren eigenen Beitrag dazu auch weiterhin zu erbringen. Beim 100jährigen Geburtstag der Genossenschaft wird man sicherlich ebenso günstig über den Zustand des genossenschaftlichen Anlagevermögens berichten können wie heute.
 
Fortsetzung in der nächsten Ausgabe...