Gartenstadt-Genossenschaft Mannheim eG
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vom 17.4.2024 07:07 Uhr

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      2 Zimmer, Küche, Dusche, Loggia, Aufzug, (Tief)garage/Stellplatz, 7. Ebene, 37.72m2
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Ausgabe 01/ 2000

DESWOS bedankt sich

“Wir hätten nicht einmal die schlimmsten Schäden beheben können. Reparaturen an den Häusern, gar den Neubau der 88 vollständig zerstörten Häuser, daran war gar nicht zu denken”, stellt Bürgermeister Wang fest, “wir säßen heute noch im Dreck, wenn wir nicht unerwartete Hilfe aus Deutschland erhalten hätten.”
 
In vielen Teilen Chinas sieht es genauso oder noch schlimmer aus.
 
“Überall wurde Hilfe gebraucht, und natürlich wurde zuerst in den großen Industriegebieten und Millionen-städten geholfen.”
 
Als sich die Stadt um Hilfe an die Provinzregierung wandte, sah sie sich einer langen Schlange anderer Hilfesuchender und einem Provinzgouverneur gegenüber, der angesichts einer leeren Kasse nur bedauernd mit den Schultern zuckte. Die Hilfe aus Deutschland war in dieser Situation ein Segen. “Doch wissen Sie, es ist uns nicht leicht gefallen, unseren Stolz zu vergessen”, sagt der Leiter der DESWOS-Partnerorganisation ARongQi Housing and Development Promotion Council, “in allen Projekten haben wir als Partner zusammengearbeitet. Zu jedem Projekt haben wir finanzielle Eigenleistungen erbracht, haben wir Selbsthilfe geleistet. Jetzt fühlen wir uns als Bettler.”
 
“Wir hatten nichts, was wir selbst beisteuern konnten. Aber die Not war so groß, wir mußten einfach handeln, auch wenn es uns schwer fiel. Heute sind wir froh, daß wir uns an die DESWOS gewandt haben.”
 
Ehe die deutschen Hilfsgelder und Medikamente nach ARongQi kamen, mußten die DESWOS und ihre Partner in ARongQi mit der Regierung verhandeln, damit die Hilfe wirklich in ARongQi ankam und nicht in die wirtschaftlich wichtigeren Gebiete im Süden abgezogen wurden.
 
Das deutsche Engagement beeindruckte die Regierung. Und sie zeigten sich weiterhin kooperativ. Die lokale Regierung stellte kostenlos ein Grundstück für 88 Häuser zur Verfügung. Jede Familie erhielt ca. 200 qm. Außerdem versprach die Regierung, bis zum Abschluß der Bauarbeiten auch für die Infrastruktur (Straßen, Wasser, Strom) zu sorgen. Ein Architekt entwarf ein erweiterungsfähiges Standardhaus von knapp 50 qm, das die Familien in Selbsthilfe bauten. Als der Transport des Baumaterials über eine von Wassermassen zerstörte Lehmstraße Schwierigkeiten bereitete, kam eine chinesische Privatorganisation zu Hilfe. Die China Benevolence Union spendete 250.000 Yuan für einen LKW und einen Traktor. So konnten die Familien mit dem LKW das Baumaterial selbst transportieren, mit dem Traktor das Baugelände planieren und - genauso wichtig – die Felder wieder instand setzen. Wie sie sehen, brachte Ihre Spende eine wahre Hilfslawine ins Rollen.
 
Regierung, DESWOS-Partner und betroffene Familien berieten über die Verwendung der Gelder. Man wollte möglichst viel erreichen. Alle obdachlosen 88 Familien sollten von der Hilfe profitieren. Das hieß, daß nur ein Teil der Baukosten für neue Häuser aus den Spenden getragen werden konnte. Jede Familie würde 8.000 Yuan erhalten, ein bescheidenes Haus jedoch kostet das Doppelte.
 
“Jetzt wurden aus den Bettlern wieder Partner”, freute sich Miao An.
 
“Die meisten hatten nur noch das, was sie auf dem Leibe trugen, aber alle erklärten, sie würden die fehlenden Yuan auftreiben, sei es den durch Anleihen bei Verwandten, durch einen “Kredit” von Freunden oder durch ein Darlehen von der Bank.”
 
Projektleiter Miao An ist nicht nur über die 88 Häuser glücklich. “Wir brauchen nicht gesenkten Hauptes danke zu sagen. In der Not mußten wir um Hilfe bitten und die Spender der DESWOS haben diese Hilfe großzügig gewährt. Aber wir sind nicht zu Bettlern geworden. Wir haben die Hilfe in Würde angenommen und uns durch unsere Arbeit der Hilfe als würdig erwiesen. Wir danken dem deutschen Volk, daß es selbst Opfer gebracht und uns in der Not geholfen hat. Wir wünschen uns, daß alle Spender die Flutkatastrophe von ARongQi und die großzügige Hilfe noch lange in Erinnerung behalten werden. Wir werden Sie nie vergessen.”
 
Wie glücklich die Menschen in ARongQi über die Soforthilfe noch heute sind, die sowohl durch die Spende der Genossenschaft aber auch durch die Spenden einzelner Mitglieder erst geleistet werden konnte, wurde aus dem Bericht sicher ersichtlich. Doch gibt es noch viele andere Dörfer, die unter der damaligen Flutwellen noch heute zu leiden haben. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit diese Menschen zu unterstützen:
 
Die genossenschaftliche Spareinrichtung



 
Wohnungsgenossenschaften mit Spareinrichtung sind nach dem Kreditwesengesetz (KWG) Kreditinstitute. Sie müssen folglich die Bestimmungen des KWG einhalten und unterliegen hinsichtlich ihrer “banken-mäßigen” Tätigkeit auch der Aufsicht des Bundesamtes für Kreditwesen.
 
Obwohl der Gesetzgeber die genossenschaftliche Spareinrichtung mit den anderen Kreditinstituten gleichstellt, unterscheidet sie sich doch wesentlich von den echten Banken.
 
In erster Linie ist unsere Spareinrichtung ein Finanzierungsinstrument der Gartenstadt-Genossenschaft, deren Zweck die Hereinnahme und Anlage von Spargeldern der Mitglieder und deren Angehörigen in die Genossenschaftsfinanzierung ist. Durch das hierbei verwendete Fremdkapital (“Mitgliederdarlehen”) soll eine bessere Förderung der Genossenschaftsmitglieder erreicht werden..
 
Wie sieht diese Förderung aus?
Die Gartenstadt-Genossenschaft ist bestrebt, preiswerte Wohnungen von guter Qualität zu erstellen, welche sie verwaltet, unterhält und ihren Mitgliedern zu angemessenen Nutzungsgebühren überläßt. Bund, Land und Gemeinden sind der Genossenschaft dabei in bestimmten Fällen behilflich. Im wesentlich beruht die Tätigkeit der Genossenschaft jedoch auf den Selbsthilfeleistun-gen der Mitglieder.
Unter Selbsthilfe in der Genossenschaft verstehen wir einmal den persönlichen Einsatz der Mitglieder bei allen denkbaren Gelegenheiten, zum anderen aber auch die finanzielle Beteiligung.
Jedes Mitglied muß sich daher mit einem Geschäfts-guthaben an der Genossenschaft beteiligen, das dem Umfang der Inanspruchnahme von genossenschaftlichen Leistungen entspricht.
Neben den Beteiligungen mit Geschäftsanteilen ist den Mitgliedern eine weitere Förderung der Genossenschaft durch die Überlassung von Spareinlagen möglich und erwünscht. Denn Neubau und Substanzerhaltung kosten bekanntlich viel Geld. Eigene Mittel sind im Vergleich zu Fremdmitteln i.d.R. wesentlich günstiger. Die hereingenommenen Spargelder werden einzig und allein für den Zweck der Genossenschaft und hiermit zum Wohle jedes einzelnen Mitglieds eingesetzt. Mit Hilfe der Spargelder werden Wohnwertverbesserungen vorgenommen, Instandhaltungen finanziert und Wohnungen für die Mitglieder errichtet.
 
Demzufolge hat jedes Mitglied durch die Inanspruchnahme der genossenschaftlichen Spareinrichtung doppelten Nutzen. Erstens erhalten die Mitglieder durchaus marktübliche Zinsen für ihre Einlagen, zweitens werden die Nutzungsgebühren positiv beeinflußt, da die Genossenschaft durch die Spareinlagen nicht auf teueres fremdes Geld angewiesen ist. Außerdem können die Mitglieder schneller auf die Spareinlagen zurückgreifen, als auf die Geschäftsanteile mit ihrer langen Kündigungsfrist (2 1/2 bis 3 1/2 Jahre).
 
Nur mit Hilfe der Spargelder war es der Gartenstadt-Genossenschaft z.B. im Geschäftsjahr 1996 möglich, sämtliche öffentlich geförderten Darlehen mit Eigenmitteln vorzeitig und auf einmal zurückzuzahlen, um somit spätestens nach einer Frist von 10 Jahren (Nachwirkungsfrist) sämtlichen Mitgliedern - auch denen ohne Wohnberechtigungsschein - die Möglichkeit zu geben, diese bisher mit einer Belegungsbindung behafteten Genossenschaftswohnungen anzumieten.
 
Aufgrund der Geschäftsstruktur der Genossenschaften mit Spareinrichtung ergibt sich, daß diese wohnungswirtschaftlich ausgerichtete Unternehmen sind und nicht dem kreditwirtschaftlichen Bereich, wie die Banken zugerechnet werden können. Die Geschäftsbanken haben durch ihre andersartige Geschäftstätigkeit eine weit höhere Risikolage als Wohnungsbaugenossenschaften mit Spareinrichtung. Denn diese Kreditinstitute betreiben natürlich in einem sehr hohen Umfang das Kreditgeschäft und sonstige “Risikogeschäfte” und haben keine derartige Absicherung durch das Anlagevermögen wie die Gartenstadt-Genossenschaft.
 
Wie sieht die Zukunft der Spareinrichtungen aus und welche Entwicklungspotentiale gibt es allgemein für Wohnungsbaugenossenschaften?
Aufgrund der wachsenden formalen Anforderungen haben einige Spareinrichtungen schon aufgegeben. Dennoch ist der Grundgedanke der Genossenschaften mit Spareinrichtung immer noch richtig. Die Überlassung der Spargelder an die Genossenschaft ist Ausdruck der Selbsthilfe der Mitglieder zur Erreichung der gegenseitigen wohnungswirtschaftlichen Förderung. Die Spargelder sind eigenes Kapital der Mitglieder. Sie sind, wenn auch nicht im bilanziellen Sinn, Eigenkapital. Auf Dauer gesehen, sind die Spargelder günstiger als Darlehen des Kapitalmarkts, da die Zinsspanne der Banken eingespart wird. Mit der Zinsgutschrift erbringt die Genossenschaft eine weitere Förderungsleistung ihren Mitgliedern gegenüber. Die Spareinrichtungen werden u. E. daher auch künftig bestehen.