Ausgabe 02/ 2002
Gesundheitsfalle Haushalt
Erste Hilfe bei Vergiftungen und Verätzungen
Gift gelangt auf drei Wegen in den Blutkreislauf und kann darüber den gesamten Organismus schädigen:
1. Durch den Mund in die Verdauungsorgane Magen und Darm.
2. Über die Atemwege in die Lunge.
3. Über die Haut.
Die beste Hilfe:
- Immer sofort Notruf bzw. Gift-Notruf oder Arzt alarmieren und um Rat fragen.
- Den Verletzten beruhigen.
- Schockbekämpfung.
- Giftreste oder Erbrochenes für die Diagnose sicherstellen.
Vergiftung
- durch Arzneimittel: Erbrechen lassen.
- durch Chemikalien: Wasser schluckweise zu trinken geben, Erbrechen vermeiden.
- durch Nahrungsmittel: Erbrechen lassen, Abführmittel verabreichen.
- durch Alkohol oder Rauschmittel: Erbrechen lassen.
- durch Pflanzenschutzmittel: Betroffene Hautstellen mit Seife und viel Wasser reinigen, Augen unter fließendem Wasser ausspülen.
- Beatmung nur mit Hilfsgeräten, Hautkontakt vermeiden: Selbstvergiftungsgefahr!
Achtung: Bei Kontaktgiften (Schädlingsbekämpfungsmittel) Beatmung nur durch Fachpersonal. Kein Schutz für Ersthelfer!
- durch Gase: Verletzten sofort an die frische Luft bringen.
- durch Tierbisse: Bewegung vermeiden, ruhig lagern, Blutbahn zwischen Biss und Herz stauen.
Verätzung
- in Mund, Magen und Darm: Viel Flüssigkeit (Wasser, Tee) in kleinen Schlucken verabreichen. Erbrechen verhindern, sonst Gefahr erneuter Verätzung!
- der Haut: Betroffene Kleidung entfernen. Ätzende Substanz abtupfen, Tupfer nur einmal benutzen. Betroffene Stelle unter fließendem Wasser abspülen.