Ausgabe 01/ 2005
Aktive Mitglieder: Horst Bötel
Wir stellen vor: Horst Bötel
Nach der Pensionierung: Gelegenheitsdichter
Nach der Pensionierung erkannte Herr Bötel sein bis dahin verborgenes Talent zum Reimen. Er wurde Gelegenheitsdichter. Ereignisse in seinem privaten Umfeld wurden poetisch geformt und in Verse geschmiedet. Goethe meinte, jeder könne das, vom Bauern bis zum Ritter.
So ist in wenigen Jahren allerlei zusammen gekommen und Herr Bötel fand immer Spaß am Dichten, so dass er auch an mehreren Dichterwettbewerben teilgenommen hat. Seine Gedichte für das Jahrbuch der Deutschen Lyrik wurden angenommen und veröffentlicht.
Als Kostprobe schickte Herr Bötel uns ein Gedicht über seine Traumreise, die er zusammen mit seiner Frau Helga mit dem Postschiff der Hurtigruten von Bergen bis zum Norkapp und zurück unternommen hatte.
Norweger sind kluge Leute,
entdeckten Postschiffe für ihre Zwecke,
das Unternehmen gedeiht noch heute,
Bergen - Kirkenes ist die Strecke.
An Bord bleiben keine Wünsche offen,
das Personal ist nett und fein gezogen,
das Essen gut, unübertroffen,
auf Backbord reiten Möwen
auf den Wögen.
Der Hit: das Panoramadeck -
hier kann man stundenlang verweilen,
den Blick voraus zum nächsten Eck',
es folgen Meilen über Meilen.
Steil fallen schroffe Felsen in die See,
langgezogene Berge drängen nah heran,
wohin das Auge sieht: nur Schnee,
der liebe Gott als Komponist
hat alles recht getan.
Wie auch die Zeit vergeht,
stets wechseln diese Bilder der Natur,
und was wie ein Geheimnis vor unserem Auge steht,
wir sind ihm auf der Spur.
Als alles dann zu Ende ging,
schien manches wie ein Traum,
jeder in Erinnerung hing,
vergessen werden wir sie kaum.
Die Bilanz, die lässt sich sehen,
der schönsten Art war diese Reise,
wer sie erfunden, war schön weise,
sein Ruhm wird niemals mehr verwehen.